„Die kleinen Strolche e.V.“ engagiert sich für Kinder aus geflüchteten Familien.
Dienstagmorgen – im Gruppenraum der kleinen Strolche im Hörsteiner Pfarrheim geht es wuselig zu. Acht Kleinkinder sitzen aufgeregt auf ihren bunten Sitzkissen im Morgenkreis und warten gespannt, welche Lieder sie heute gemeinsam singen werden.Dass es für zwei der Kinder etwas ganz Besonderes ist mit den liebevollen Erzieherinnen der Betreuungsgruppe zu spielen und zu lachen, lässt sich auf den ersten Blick nicht vermuten: Die beiden Mädchen aus Ghana und der Elfenbeinküste leben mit ihren Müttern und Geschwistern in einer TeilGemeinschaftsunterkunft in Karlstein, in der aktuell vorwiegend afrikanische Geflüchtete untergebracht sind.
Bereits nach kurzer Zeit haben sie sich hervorragend in die Gruppe integriert. Hier kommen sie mit Gleichaltrigen in Kontakt und stärken ihre sozialen, motorischen sowie sprachlichen Kompetenzen. Die wiederkehrenden Abläufe und Routinen im Gruppenalltag sind für die Kleinkinder von hoher Bedeutung und geben ihnen Sicherheit. Den Müttern wiederum ermöglicht die regelmäßige Betreuung ihrer Kinder den Besuch eines Deutschkurses.
Das soziale Engagement des „Die kleinen Strolche e.V.“ begann im Herbst letzten Jahres eher zufällig, als sich zwei Freundinnen zu ihren aktuellen Herausforderungen austauschten: Michèle Väth, Vorstandsmitglied der kleinen Strolche, versuchte zu dieser Zeit für die Kleinkindgruppe zu werben und freie Betreuungsplätze zu besetzen. Ihre enge Freundin Sophia Miltenberger, Gründerin des Helferkreises „Miteinander in Karlstein“ und kürzlich ausgezeichnet mit dem Preis für Menschlichkeit und Verständigung, stellte gerade einen Deutschkurs für schutzsuchende Frauen aus Afrika auf die Beine und suchte nach einer Betreuungsmöglichkeit für deren Kinder. So lag die Lösung schnell auf der Hand und das erste Kind wurde schon bald herzlich bei den Hörsteiner Strolchen aufgenommen.
Wenn die Kinder nun lautstark im Morgenkreis das Lied „Alle miteinander, das sind wir“ durch ihr fröhliches Singen und Klatschen begleiten, ist eines klar: von dieser Zusammenarbeit profitieren alle!
